Die emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) ist in Deutschland noch vergleichsweise wenig bekannt, während sie in den Vereinigten Staaten zu den führenden Methoden der Paarbehandlung zählt. EFT basiert auf der Annahme, dass Erwachsene eine Partnerschaft eingehen, um emotionale Sicherheit zu finden und dabei Bindungsmuster mitbringen, die die Beziehung entweder stabilisieren oder belasten können. Partner mit unsicherem Bindungsstil versuchen beispielsweise, emotionale Sicherheit durch dysfunktionale Strategien zu erlangen, was zu problematischem Verhalten und Eskalationen führen kann. Das Ziel der EFT ist es, die zugrunde liegenden Bindungsbedürfnisse zu identifizieren und die Paare dabei zu unterstützen, diese Bedürfnisse wieder aufeinander zu beziehen, um die Bindung zu stärken. Durch diesen Prozess können Eskalationen vermieden werden. Die Therapie umfasst die drei Phasen Deeskalation, Wiederherstellung der Bindung und Konsolidierung, in denen Probleme konstruktiv angegangen werden. Im Anschluss daran haben etwa 80 Prozent der Paare wieder eine enge Bindung zueinander. Ich als EFT-Therapeut fungiert als Bindungsperson, die Verständnis für beide Partner aufbringt und die Emotionen reguliert, um eine offene Kommunikation zu ermöglichen. Im Vergleich zu anderen Paartherapiemethoden ist EFT nicht nur wirksamer, sondern auch zeitsparender, mit einer durchschnittlichen Therapiedauer von bis zu 10 Sitzungen.